Horst Mahler war zweifelsohne einer der wichtigsten Protagonisten der Protestbewegung der 1960er Jahre: Er war Mitglied der SPD und des SDS, Co-Iniüator des Republikanhehen Clubs, "APO-Anwalt" und Mitbegründer der RAF, später Mitglied der KPD/AO. Nach einem längeren Cefa ngnisaufent halt und politisch ruhigen Zeiten in den 1980er Jahren trat er in den späten 1990er und 2000er Jahren als Neo-Nationalsozialist und Holocaustleugner auf. Mahlers "Entpuppung" (Wolfgang Kraushaar) beschäftigt die bundesdeutsche Öffentlichkeit bis heute. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob in Mahlers Biographie - neben allen Diskontinuitäten - auch kontinuierliche Elemente auszumachen sind und kontextualisiert Mahlers ideologische Entwicklung mit dem Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen nach 1945.